Wilhelm-Jockel-Stiftung fördert Raphael Benedict Baumgartner
- Ich kann nur mit guten Leistungen danke sagen -
„Die Jockel-Stiftung hat mir die Hand gereicht und seitdem ist es mir möglich, mich voll auf mein Studium zu konzentrieren“, sagt Raphael Benedict Baumgartner und bedankt sich bei der Gernsheimer Wilhelm-Jockel-Stiftung, zu deren Stiftungszweck auch die Förderung bedürftiger, vornehmlich elternloser begabter und talentierter Kinder und Jugendlicher des Heimatbezirks gehört. Im Gespräch mit Sabine Funk, stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, unterstrich der 29-jährige Gernsheimer die Bedeutung seiner Förderung, durch die er im Jahr 2020 sein Berufsziel, Facharzt für Kardiologie/Innere Medizin erreicht haben will.
„Ich kann nur mit guten Leistungen danke sagen“, so Raphael Benedict Baumgartner, der der Älteste von vier Geschwistern ist, deren Vater im Jahr 2009 verstarb. Damals war Raphael Baumgartner 19 Jahre alt und gerade seine ersten negativen Lebenserfahrungen überwunden. „Ich hatte einen pubertären Durchhänger“, erinnert er sich an die Jahre 2005/06, in denen er die elfte Klasse am Gernsheimer Gymnasium wiederholen musste und er für sich die Entscheidung traf, nach der Mittleren Reife die Schule zu verlassen. „Danach habe ich einen Monat lang einfach nichts mehr getan.“ Die schwerwiegende Erkrankung des Vaters hatte bei dessen ältesten Sohn seine Spuren hinterlassen. Es war aber auch die Zeit, in der er sich an einen schon in der Grundschule geäußerten Wunsch erinnerte, einmal anderen Menschen helfen zu wollen und Arzt zu werden.
Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) blieb er beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), arbeitete drei Jahre lang als Rettungssanitäter und absolvierte die Weiterbildung zum Rettungsassistenten. „Das war die richtige Wahl für mich“, sagt er heute. „Ich war auf der Straße unterwegs und habe eine hohe Sicherheit durch die Verlässlichkeit und dem Zusammenhalt des Teams bekommen. Im Rettungsdienst muss man sich blind aufeinander verlassen können.“ Beim DRK hatte er gute Freunde gewonnen und zudem lernte er 2009 seine spätere Ehefrau in einem Zeltlager der Katholischen Jugend kennen. „Das alles hat mich stark gemacht.“ Veränderte Arbeitssituationen führten den zwischenzeitlich 24-jährigen Raphael Benedict Baumgartner zu der Entscheidung, im Jahr 2015 ein Medizinstudium an der Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität zu beginnen, aber dem Rettungsdienst ehrenamtlich als Aushilfe treu zu bleiben. „Wenn die Chance da ist, muss man zupacken“, sagt er über seine Entscheidung, als das Studium angeboten worden war. Nicht zuletzt sein sehr guter Notendurchschnitt von 1,3 aus dem Jahr 2013 im Rahmen der Hochschulzugangsprüfung waren die Grundlage, um den Studienplatz zu erhalten, der eine Regelstudienzeit von 12 Semester beinhaltet.
„Ich habe das Studium begonnen und nebenberuflich als Rettungsassistent gearbeitet“, doch inzwischen war er Vater geworden und Raphael Benedict Baumgartner stellte fest: „Das lässt sich nicht mit dem Familienleben vereinbaren. Ich durfte während der Semester keine Fehlzeiten haben und dafür brauchte ich Sicherheit.“ Auf Initiative seiner Ehefrau, die selbst als Kind einmal von der Wilhelm-Jockel-Stiftung gefördert worden war, bewarb er sich zur Gewährung einer Beihilfe bei der gemeinnützigen Gernsheimer Stiftung. „Der Förderantrag wurde schnell entschieden und von da an war es mir möglich, mich voll auf das Studium zu konzentrieren und den Lebensunterhalt für meine Familie sorgenfrei zu bestreiten.“
„Wir wollen junge Menschen bei ihrem Studium unterstützen“, sagt Sabine Funk, die sich darüber freut, dass Raphael Benedict Baumgartner in seinem Studium überdurchschnittlich gute Ergebnisse erzielt. „Die Stiftung freut sich sehr, einen so engagierten jungen Mann bei der Erreichung seiner Ziele zu unterstützen.“ So informiert der Student den Stiftungsvorstand regelmäßig über seine Entwicklung mit den entsprechenden Leistungsnachweisen. „Dieses Feedback zu geben, ist mir besonders wichtig.“